Noch vor 50 Jahren gab es im Amt Willisau rund sechzig Käsereien, 2020 dagegen sind es noch weniger als zehn.

Dieser massiven Strukturwandel wurde stark beeinflusst durch die Auflösung der Schweizerischen Käseunion (1999). Diese kostspielige, marktferne Käsebürokratie bot Bauern und Käsern keinen Anreiz, um auf Marktrealitäten und Konsumentenwünsche zu reagieren, oder Eigeninitiative und neue Käserezepturen zu fördern. Echter Wettbewerb und Unternehmergeist waren schier unmöglich.

Seither hat sich vieles verändert. Das zeigt sich an den heutigen innovativen Betrieben. Diese setzen auf vielseitige Milch- und Käsespezialitäten, sowie auf regionale Nischen: die Napf-Chäsi in Luthern, die Neue Napf-Milch AG und die Dorfkäserei in Hergiswil, die Regio-Käserei in Kottwil, die Dorfkäserei Ebersecken, oder die Biokäserei der Agrovision Burgrain.

Die übrige Milchproduktion wird von den Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP gekauft, welche Verwertungsbetriebe der Emmi AG und auch andere Absatzkanäle beliefert.

Bei der Emmi-Spezialitätenkäserei in Kaltbach gibt es einen einzigartigen Felsenkeller mit einem über 2‘100 m langen Höhlenlabyrinth. Dort reifen bei optimalen natürlichen Konditionen rund 8‘000 t Käse diverser Sorten zu Spezialitäten nach. Ein besonderes Erlebnis sind die angebotenen Höhlen-Führungen mit einer feinen Käsedegustationen.