Seit über einhundert Jahren wird um Milchpreis und -menge gefeilscht: von den Bauern über die Käsereien und den Milchhandel bis zum Ladentisch.

Im Zweiten Weltkrieg waren Milch, Butter und Käse rationiert (Zuteilungsmarken je Einwohner). Erst ab Mitte der 1950er Jahre ging es dank Hochkonjunktur auch in der Milchwirtschaft aufwärts. Die Milchbauern profitierten von staatlich garantierten Milchpreisen. In diesen Jahrzehnten schuf der Zentralschweizer Milchverband mit ersten eigenen Verarbeitungsbetrieben die Basis für die Erfolgsgeschichte der Emmi AG (gegründet 1992). Emmi wollte vermehrt auch zum Export konkurrenzfähig bleiben, primär im Interesse der Milchproduzenten.

Folgen der Liberalisierung und Globalisierung waren dann aber eine ersthafte „Milchschwemme“. Um den Milchpreis zu stützen, wurde vom Bund 1977 die Milchkontingentierung eingeführt und 1981 auch auf das Berggebiet ausgeweitet.

1991 erhöhte der Bundesrat letztmals den seit 50 Jahren administrierten Milchpreis ein letztes Mal, doch schon zwei Jahre später gab es eine erste Preissenkung um 10 Rappen. Ein Teil des Preiszerfalls wurde mit Direktzahlungen kompensiert. Ab 1998 wurde der Handel mit Milchkontingenten erlaubt.

Ab 2007 konnten die Milchbauern aus der Milchkontingentierung aussteigen, bevor diese dann per 01. Mai 2009 definitiv abgeschafft wurde.