Seit der kantonalen Verfassungsreform (1831) stand der Gemeinde Egolzwil ein Dreier-Gemeinderat vor. Gemäss den Aufzeichnungen von Roman Bussmann (1928–2019) – ein bekannter Historiker mit Egolzwiler Wurzeln – wurden die Ratsmitglieder für eine 4-jährige Amtszeit und an Gemeindeversammlungen offen durch Auszählen gewählt.
In den ersten Jahrzehnten dominierten die Liberalen über die Konservativen und stellten jeweils den Präsidenten (Verwalter) und den Gemeindeammann, zeitweise auch den Waisenvogt.
Mitunter kam es zu politischen Kampfwahlen; so wurde beispielsweise anno 1907 der amtierende liberale Gemeindepräsident Alfred Felber knapp abgewählt. Angesicht dieses Verdikts verkaufte Felber, damals Wirt zum Gasthaus St. Anton, die dorfzentrale Bauernliegenschaft samt Tavernenrecht, nicht aber den dazugehörigen Egolzwilersee, welcher 1875 aus einem Konkurs zum Preis von 1‘055 Franken Alfred Felber zugeschlagen wurde.
Alt-Gemeindepräsident Alfred Felber starb 1923 am neuen Wirkungsort Hotel „Balm“ in Meggen. 1953 wurde der Egolzwilersee privat an die Gebr. Paul und Eduard Eichenberger, Beinwil am See zum Preis von 8‘000 Franken veräussert. Ihren Nachkommen gehört dieses landschaftliche Kleinod bis heute.
Quelle: Staatsarchiv Luzern, Verzeichnis Gemeinderäte in Luzerner Gemeinden