Eklatanter als in der Landwirtschaft hat sich das dörfliche Handwerk in den letzten zwei Jahrzehnten verändert. Der allmähliche Einzug technischer Hilfsmittel und geänderte Lebens-, Wohn- und Mobilitätsgewohnheiten haben andere Massstäbe gesetzt und die gewerblichen Strukturen beeinflusst.
In Egolzwil gab es 1856 nebst den Bauern beispielsweise folgende Berufsgattungen. Ein Schmied mit einem Gesellen, mit je zwei Gesellen ein Wagner, zwei Schreiner, drei Maurer und Steinhauer sowie sieben Schuster mit Gesellen, einen Blumenfabrikanten, ferner je zwei eigenständige Zimmermeister, Weber und Spezereihändler sowie je einen Metzger, Seiler, Wirt und Bäcker.
Zweifellos gab es auch Störhandwerker, welche da und dort sonderbare Beschäftigungen verrichteten. So wurden etwa Korbflechter, „Bekibüetzer“ (reparierten undichte Pfannen oder Töpfe) oder Küfer beigezogen, um Hausrat und höfische Gerätschaften – statt wegwerfen – möglichst lange weiternutzen zu können. Sie kamen oft auch aus den Nachbargemeinden an, wo die meisten Störhandwerker noch ein kleines Heimwesen mit zwei oder drei Kühen hatten und deshalb auf einen Zuerwerb angewiesen waren.
Quellen:
- Dorfschrift „Egolzwil“, 1957, verfasst von Gemeindeschreiber Franz Lang.
- Homepage „Gewerbeverein Wauwil-Egolzwil“, 2020.